Spektakulär unspektakuläre Melancholie
Das Wiener Quintett Vague – eigentlich handelt es sich in der Mehrzahl um in Tirol geborene Musiker – überzeugt auf seinem Debütalbum mit einem zwischen Dynamik und Verträumtheit oszillierenden Gitarrensound, der den Geist der 80er-Jahre atmet. The Cure, Echo & The Bunnymen, Joy Division, The Verve und die Cocteau Twins dienen als Referenzgrößen – die zehn Songs auf In The Meantime bieten aber auch (genug) Platz für Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit. Unaufgeregt und spektakulär unspektakulär werden atmosphärische Gitarrenteppiche über- einander geschichtet, geschmackvoll mit viel Hall und noch mehr Melancholie aufbereitet und zusammen mit den zurückhaltend-verträumten Stimmen der drei Sänger – Gabriel Hyden, Konstantin Heidler und Simon Dallaserra, die auch für das Songwriting verantwortlich zeichnen – zu einem harmonisch und stimmungsvoll dahinmäandernden Gitarrenpop-Mix verknüpft. Musikalische Experimente sucht man auf diesem Album vergeb- lich – zeitlose und vertraut-wohlklingende Gitarrenklänge sorgen hier für den guten Ton, der da und dort mit einem Touch Shoegaze, Krautrock und Dark Wave veredelt wird.