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Heft 41

Erschienen in Heft 41, wir sind lesenswert
Ressort: Kunst

Eine Beziehungstragödie

Rick Lupert

4.

Sie fühlt sich, als sei sie aufgewacht, gerade jetzt. Verwirrung durchströmt sie, eine kurze Panik, dann Ruhe; sie sieht sich um. Die Frau steht in einer Küche – schwebt in ihrer Küche. Kann sie sich bewegen? Einen Versuch ist es wert, und sie macht Schwimmbewegungen, die tatsachlich ihre Position verändern. Schon vorhin, gleich, nachdem sie aufgewacht ist und ihren Schwebezustand verstanden hat, sah sie unter sich, konnte die Szenerie aber nicht wirklich deuten. Auch jetzt halt ihre Verwirrung an und sie muss an das Konzept der tabula rasa denken: Erst nach und nach fullt sich ihre Tafel, ihr weises Blatt Papier, ihr Gedächtnis mit Strichen, Worten, Farben – es ist, als brauchte das Bild, das ihr Bewusstsein ausmacht, einige Zeit, um von ihrem neuronalen Netz, ihrem Hirn, das weiterhin da unten ist, rauf zu ihr übertragen zu werden. Fast wie bei einer langsamen Internetverbindung, bei der sich Grafiken erst verzögert auf dem Bildschirm manifestieren – zuerst eine weise Flache, dann grobe Farbpunkte, Pixel, und dann das Foto, die Zeichnung, was auch immer, in einer immer besser werdenden Auflösung.

 

 

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