x
Anfrage senden

Heft 42

Erschienen in Heft 42, über literatur
Ressort: Feuilleton

Von gewissen Dunkelheiten

Stefanie Golisch

Auf der Suche nach dem wahren Satz.

Andere hatten für mich gesprochen, bevor ich selbst beginnen konnte zu sprechen.

Andere hatten in ihrer Sprache Zuständen und Empfindlich­keiten Ausdruck verliehen, die ich selbst nicht hätte benennen können, und mir Verse und Zeilen geschenkt, die in keine bestimmte Richtung wiesen und alle möglichen Wege und Auslegungen offenließen.

Es herrschte ja auch in vor-digitalen Zeiten keineswegs ein Mangel an Impulsen, derer ein Mensch bedarf, um die eigenen Tiefen auszuloten und erste, unvollständige Sätze zu wagen: eine Stadtbücherei, eine kleine Buchhandlung und etwas Ausgestorbenes, für das damals das Wort Filmkunsta­bend gebräuchlich war.

Den Rest besorgten Vorstellungskraft und Bedürftigkeit. Hand in Hand gingen sie durch die Straßen einer kleinen Fachwerkstadt, um alles aus ihr herauszuholen, was sie zu geben hatte, bevor man sie für immer verlassen würde müssen.

Unbeholfenheit und Anmaßung.

Das Ich, das ich einmal war und das niemals vollständig verloren gehen würde, war literarisch gestimmt. Zu Weih­nachten 1976 wünschte es sich die zweibändige Werkausgabe Theodor Storms aus dem Insel Verlag. Immensee – Wort aus einer fernen Welt, deren Kern man allein durch das laute Aussprechen des Titels wahrscheinlich ziemlich nahekommt.

Herbststimmung. Ein Vergeblich, in dem sehr junge und ganz alte Menschen sich gerne spiegeln.

 

 

Die Vollversion des Textes finden Sie im Heft

Haben Sie Fragen oder möchten Sie ein Heft erwerben? Anfrage senden

Hefte

Heft 45: kinderleicht

Bullerbü und Berlin, Hogwarts und Pisa. Zwischen diesen (und noch vielen weiteren) Polen auf der literarischen und gesellschaftlichen Landkarte muss sich Kinder- und Jugendliteratur heute verorten. Die Erwartungshaltungen sind deutlich

Heft 44: nachgefragt

Diesmal machen wirs andersrum. Wird eine klassische schreibkraft-Ausgabe einem konkreten, zumeist dialektischen Thema gewidmet, an dem sich die Weisheit der Vielen abarbeiten darf, fragen wir in Heft 44 zu vielen

Heft 43: über musik

Robert Zimmermann kann nicht gut singen. Mundharmonika und Gitarre spielt er auch nicht soooo toll. Aus diesem Grund hat er auch den Literaturnobelpreis bekommen. Und nicht den Polar-Music- oder den

Heft 42: über literatur

Nein nein nein! Die schreibkraft ist keine Literaturzeitschrift. Davon gibt es eh genug. Insbesondere in Graz, der Hauptstadt hoffnungsfroher Manuskripte und nach Publikation und Perspektive lechzender Poesie, der Lichtungen im

Heft 41: wir sind lesenswert

Sie halten Heft 41 der schreibkraft in Händen. Dieses Heft ist zugleich die erste Ausgabe in der Geschichte der „schreibkraft“, die ausschließlich literarische Texte beinhaltet, denn diese Ausgabe ist ganz

Heft 40: verstörend

Es ist schon erstaunlich (und verstörend zugleich), wie lange der Mensch bereits auf Erden existiert, wie viele Jahrtausende er es geschafft hat, dieser Erde keine allzu großen Probleme zu bereiten

Heft 38: aus der welt (Doppelnummer 38/39)

„Immer dort wo Du bist bin ich nie.“ Eleganter als in diesen Zeilen, die Sven Regener für seine Band Element of Crime in anderem Kontext getextet hat, könnte man die

Heft 36: ordinär
(Doppelnummer 36/37)

Das Zauberwort pandemischer Tage heißt „Normalität“. Eben noch, also vor der Corona-Phase, das gering geschätzte Synonym für Fadheit par excellence, avanciert erlebte Norm neuerdings zum Sehnsuchtszustand. Für viele ist sie

    Anfrage

    Möchten Sie ein Heft bestellen?
    Bitte geben Sie die Heft-Nr. und Ihre Adresse an:

    Ihre Kontaktdaten werden zum Zweck der Kontaktaufnahme im Rahmen dieser Anfrage gespeichert. Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie dieser Verwendung zu. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.