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Heft 40

Erschienen in Heft 40, verstörend
Ressort: Feuilleton

Wer braucht noch Beethoven?

Harald A. Friedl

Künstliche Intelligenz, Kunst und verstörte Künstler.

Jetzt ist es also passiert. Das seit Langem Befürchtete geschah. Der digitale Gottseibeiuns trat in unsere Mitte und sprach: Ihr Menschen seid nichts, Maschinen sind alles! Künstliche Intelligenz, Hoffnung und Grauen der Propheten, das technologische Vehikel in die Zukunft verklärter Utopien und ernüchterter Dystopien, hat es voll­bracht: Sie ist kreativ geworden. Sie hat geschaffen, was ein Genie nicht (mehr) vermocht hatte: Künstliche Intelligenz, kurz und beschwichtigend ‚KI‘ gerufen, ersetzt Künstler. KI hält uns aufmunternd lächelnd den Spiegel vor und flüstert auf unsere Frage, wer wohl die Genialsten im Land wären: „Ich kann Schachgroßmeister besiegen und Künstler ersetzen. Ich kann alles, was du kannst. Nur viel besser …“

Was ist geschehen?

Am 28. April 2020, einem Dienstag im Jahre des Covid- Herrn, wurde in Bonn Ludwig van Beethovens unvollendete 10. Symphonie aufgeführt. Nicht glückliche Zufälle hatten einen ungeahnten Schatz aus verborgenen Abgründen ans Tageslicht der Welt befördert, denn der Gigant der hymni­schen Dichtung ist nachweislich bereits wenige Takte nach Beginn seines neuen Werkes verschieden. Ebenso wenig hatten empfängliche Medien mit Hilfe von feinfühligen Seherinnen des Meisters Seele im Jenseits erreicht und dabei dessen letzter symphonischer Vision gelauscht, um sie in Trance zuckend auf Papier zu krakeln.

 

Die Vollversion des Textes finden Sie im Heft

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