Vielleicht bin ich gar nicht so speziell, nur weil ich Katzen mag und die Tindersticks und Sichuan-Küche. Mit dieser niederschmetternden Erkenntnis lässt mich Anastasia Beck zurück. Sie hat Experten gefragt, warum wir manchmal Werbung angezeigt bekommen, die so verdächtig nach Lauschangriff wirkt. Spoiler: Amazon und Co mögen mithören, aber meistens reicht ein wenig
Statistik.
Anastasia hatte erst vorhin in der Besprechung aufgeschnappt, dass Kathrin den Artikel in ihre wöchentlichen „Editor’s Picks“ aufgenommen hatte. Diese Empfehlung las sie jetzt nach, während sie unten vor dem Redaktionsgebäude wartete. Kathrin traf die Sache gut. Anastasia hatte für ihre Recherche einem Data Scientist und einer Digitalwerberin eine Reihe unverfänglicher Eckdaten zu ihrer Person verraten. Ihre Gesprächspartner nutzten daraufhin Datenbanken und Tools, um Annahmen über Anastasias Interessen und vergangenes Kaufverhalten zu treffen.
„Ich bekomme hier zum Beispiel den Online-Shop der französischen Brand Sessùn angezeigt. Würden Sie Werbung dafür in Ihren Feeds als angemessen empfinden?“
„Sessùn? Ich habe schon mindestens zwei Kleider dort bestellt, also ja.“
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