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Heft 35

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Ressort: Feuilleton

Hier und jetzt im Nirgendwo

Bernhard Horwatitsch

Eine Reise in die vergangene Zukunft.

„Vieles fiele leichter, könnte man Gras essen“, beginnt „Freiheit und Ordnung“ von Ernst Bloch. Es ist ein Kapitel seines philosophischen Großwerkes Prinzip Hoffnung. Bloch liefert darin einen Abriss der Sozialutopien. Allerdings ist sein Maßstab etwas tendenziös, denn alle Sozialutopien werden an Karl Marx gemessen. Und dessen Nimbus hat doch ein wenig gelitten. Grundlegender Vorläufer aller Utopien ist Platons Staat, ca. 380 vor Chr., der eine dreigliedrige Gesellschaft konzipiert (Nährstand, Lehrstand und Wehrstand), mit einer philosophischen Herrscherelite, den Handwerkern, den Kaufleuten und letztlich den Sklaven. Platons Staat ist elitär und streng. Gesetze und eine feste, harte Ordnung sind nötig, denn die Welt ist schlimm. Dass Sparta das Vorbild für Platon war, ist kaum ein Geheimnis. In Platons Staat isst man Bohnen und Felderbsen und trinkt mäßig einen Schluck dazu. Es gibt in Platons Staat keinen Spaß. Auch die Dichter sind verbannt. Entsprechend hatte Platon Kritiker. Glaukon (das war Platons älterer Bruder) nannte Platons Staat einen Staat von Schweinen, denn denen würde man auch nichts anderes zu fressen vorwerfen als eben Bohnen und Felderbsen. Was gut ist und was schlecht, das ist Geschmackssache. Auch unter Brüdern gibt es da Meinungsverschiedenheiten.

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